Du spürst die Wärme schon, wenn du die vielen weißen Stufen in den zweiten Stock hinauf steigst.

Und dann stehst du in diesem eigenartigen Raum. Eine lange Reihe von Feuern brennen. Und geben Wärme ab. Eher unangenehm an diesem Sommertag. Und duster ist es auch.

Über den Flammen Picassos Guernica, abgetrennte Körperteile, ein stürzendes Pferd, … spürbares Leid. Krieg.

In der Mitte des Raumes ein großer Tisch, riesige unbewegliche Marmorstühle. Das in der Mitte könnte ein Phallus sein. Sitzen hier die Macher? Die Herrscher über den Krieg? Und hindert das Gitter oben an der Decke die Weite der Gedanken?

Feuer. Krieg. Tod. Männer, die beschließen, was du nicht beeinflussen kannst… Ist das Hölle auf Erden?

Und du selbst? Du stehst mitten drinnen, gehst, schaust, fühlst. Wenn du Glück hast, kannst du ein paar Gedanken mit der Aufsicht tauschen. Die weiß einiges.

Du spürst plötzlich: Hier hängt die Kunst nicht an der Wand. Hier stehst du mitten drinnen, stehst manchmal sogar drauf. (V)Er-steht man sie so besser?

Ich fand den Besuch im Kunsthaus sehr beeindruckend. Und neben dem beschriebenen Stockwerk gibt es noch drei andere „Lebensbereiche“ zu erfühlen. Empfehlenswert ist aber eine Führung und wenn du Zeit hast, gehst du danach noch einmal durch.

Nachsatz: Wenn ich einmal einen ganz berühmten Blog haben werde, darf ich sicher auch Fotos schießen so viel ich will. Jetzt haben die alle total aufgepasst, damit mein Handy keine Faxen macht. Deshalb ist das Höllenbild von der Kunsthausseite „geliehen“. Das Titelbild stammt von Böhringer Friedrich.

Link: Kunsthaus Bregenz – aktelle Ausstellung (ich finde die Ausstellung besser als die Internetseite, aber wir wissen ja: alles Geschmacksache)

Hier findest du das Einladungsheft mit Terminen zu Führungen (Es gibt auch tolle Führungen für Kinder)