Es gibt ein Leben vor dem Tod

Reisen und Anderes
Donaukreuzfahrt Vergessen zuzuordnen

Stadtbummel in Belgrad

Schiff und Kapitän müssen sich sehr anstrengen um in einer Woche die 2000 km vom Schwarzen Meer bis nach Wien zu schaffen. Für die ganztägigen Ausflüge werden die Passagiere ausgeschifft und das Schiff fährt dann sofort weiter. Die abendliche Rückkehr an Bord geschieht dann bereits viele Kilometer weiter oben. In Belgrad ist das anders. Da kommen wir am Morgen an und die Nestroy hat Pause bis wir gegen Mittag wieder an Bord gehen. Da das Stadtzentrum zudem in wenigen Minuten zu Fuss erreichbar ist, freuen wir uns darauf, Pause von der Reisegruppe zu machen und Belgrad alleine zu erforschen.

Zur Festungsanlage und den mutigen Taten von Prinz Eugen hat uns der Kreuzfahrtleiter schon am Abend vorher einiges erzählt, aber er hat eine blumige Art zu erzählen, bei der man nicht genau weiß, wo historische Fakten enden und Märchen beginnen. Uns sind seine Informationen für den heutigen Tag genug: Wir bummeln entspannt durch die Anlage, bleiben stehen, wo wir Lust haben, folgen einem Schild, das Maso-Folterinstrumente verspricht, gelangen stattdessen zu einer imposanten Sammlung alter Kanonen aus unterschiedlichen Ländern und finden dann den Weg aus der riesigen Anlage nur mit Hilfe eines Spaziergängers. Danach interessiert uns eher die schöne Altstadt, wir gehen durch die Geschäfte, sitzen in einem der vielen Straßencafes (das empfohlene Restaurant Fragezeichen haben wir leider nicht gefunden) und schauen dem bunten Treiben zu. Diese Stadt ist ja schließlich nicht nur Geschichte sondern auch pulsierende Leben.

Und dann sind wir wieder an Bord, lassen uns bespaßen und verwöhnen. Am Nachmittag sind nämlich die Piraten los. Schon Stunden vorher konnte man sich an der Rezeption mit diversen Utensilien eindecken, T-Shirts, Augenklappen, Tücher und was man als waschechter Pirat so braucht. Wenn unser Kreuzfahrtleiter auch bei seinen Vorträgen eher wenig überzeugend und kompetent bei mir ankommt – als Animateur hat er deutliche Qualitäten. Er schaut sowohl als Pirat als auch als Bayer attraktiv aus, kann sogar singen, einen Gutteil der Passagiere mitreißen – und er hat ein Äderchen, wen er besser in Ruhe lässt. 😉

Die ganze Schiffsbesatzung ist wirklich spitze, egal ob es darum geht, die Kabinen sauber zu halten, an der Rezeption immer wieder die gleichen Informationen zu geben, die vielen Teller herum zu schleppen … oder eben fröhliche Piraten zu mimen. Hut ab!

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