Früh am Morgen passieren wir heute die Schengengrenze und legen im Grenzort Mohacs an. Die Kontrollen zur Einreise sind nicht jedes mal gleich aufwändig, erfahren wir schon im Vorfeld. Manchmal müssen alle Passagiere samt Crew zur Gesichtskontrolle antreten, durch die Lautsprecher werden die Passagiere nach Kabinennummern aufgerufen. Wir werden verschont, laut Kreuzfahrtleiter waren die Grenzbeamten von den Passagieren des Unterdecks so begeistert, dass sie auf weitere Gesichter verzichtet haben. (Ich sagte es schon, witzig ist er ja, der Kreuzfahrtleiter)

Mohacs ist ein hübsches kleines Örtchen mit gepflegten Kaffeehäusern und großen blühenden Oleandersträuchern. Uns fällt erst da auf, dass wir in Rumänien keinen einzigen Oleander gesehen haben, aber das kann Zufall sein. Jedenfalls gibt es hier ausgezeichneten Cappuccino  um 1,30 Euro – Code für schnelles Wlan inklusive. So ist unser Spaziergang kurz und die Kaffeepause lang. Endlich ein bisschen Zeit um im Internet anzugeben. Schließlich sollen ja alle wissen, dass es uns gut geht.

Vor dem Ausflug am Nachmittag geht noch eine Warnung an alle: Im Talkessel der Puszta sind Temperaturen zu 40 Grad möglich. Wir lassen uns davon nicht abschrecken. Heiß war es wirklich, aber wir hätten etwas versäumt. Da die Nestroy während unserer Besichtigungstour wieder einmal Kilometer macht ist die Dauer vorgegeben: zu lang für meinen Geschmack und zu voll gepackt. Für die wirklich beeindruckende Bibliothek sind wir zu müde, beim „Orgelkonzert“ durch die Lautsprecher kann man immerhin sitzen, die Reitervorführung fand ich super. Aber allen kann man es wohl nicht recht machen, Niveau hatte das Ganze schon.

Wieder einmal finde ich es schade, dass meine Bilder immer so bescheiden sind. Daran ist nicht nur die Handykamera Schuld, sondern auch die Tatsache, dass ich – immer wenn etwas ganz besonders ist – vor Begeisterung vergesse, zu fotografieren. Als kleine Info und als Erinnerung passt es.
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