Es gibt ein Leben vor dem Tod

Reisen und Anderes
Geiz ist geil Kuba Reisen

Auf nach Vinales

Man muss wissen, dass die kommunistische Idee sich in den letzten Jahren in Kuba gelockert hat. In eingeschränktem Rahmen und mit saftigen Steuern versehen dürfen immer mehr Dinge auch privat angeboten werden. So darf man ein oder zwei Zimmer privat vermieten und man darf – so man es angemeldet und aufgeschrieben hat – wie die staatlichen Taxis auch Passagiere befördern. Während die staatliche Konkurrenz aber Taxometer hat, ist der Preis hier verhandelbar und gilt pro Person. Wir haben bald verstanden, warum das so ist. 🙂

So weit ich das gesehen habe, sind es ausschließlich richtig alte Autos, wo man sich immer wieder fragt, ob man wohl heil am Ziel ankommt. Man könnte zumindest zwischen den großen Orten mit Touristenbussen fahren. Die Taxis haben aber einige Vorteile, auch wenn sie preislich etwa gleich hoch liegen: Man wird daheim abgeholt und vor der Zieladresse wieder abgesetzt. Die recht modernen Busse stammen aus China und laut Erfahrungsberichten sind die Klimaanlagen derartig kalt eingestellt, dass man ohne richtig warme Kleidung krank wird.

Und so sieht man oben unser erstes echtes „Taxi Particulares“. Die Zimmerwirtin hat es auf neun bestellt und bereits eine Viertelstunde vor der Zeit ist es da. Wirtin und Fahrer schleppen unser Gepäck und wir lassen uns gemütlich nieder. Das Auto hat Charme, finden wir, und so unpünktlich scheinen die Kubaner gar nicht zu sein. Ein paar Ecken weiter steigt ein sympathischer Italiener ein und dann fahren wir vor ein schönes Hotel. Dort warten wir eine geschlagene Viertelstunde, weil der nächste Gast das Taxi erst auf halb zehn bestellt hat und deshalb noch nicht fertig ist mit dem Frühstück. Als der Taxifahrer die Wartezeit damit überbrückt uns zu erzählen, dass noch weitere vier Personen mitfahren werden, glauben wir zuerst an einen Witz. Ist aber keiner, erst jetzt fällt auf, dass das Auto noch eine weitere Sitzbank hat. Und tatsächlich steigt noch ein tschechisches Paar ein und beim nächsten Paar weiß ich nicht mehr woher es kommt. Passt aber alles hinein, da die Koffer ja am Dach festgebunden werden. Wenn man sich an den engen Platz gewöhnt hat, macht die Fahrerei richtig Spaß. Irgendwie findet sich immer jemand, der in die passende Sprache übersetzen kann. Und Italienisch hat viel Ähnlichkeit mit Spanisch, somit darf sogar der Fahrer mitreden.

Nach zwei Stunden Fahrt und einer Trink-Clo-Autoabkühlpause sind wir in Vinales. Und es ist einfach wunderschön dort.

 

 

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