Reiten gehört nicht zu den Dingen, die ich in meinem Leben unbedingt lernen wollte. Heute habe ich das bedauert. Hier im Vinalestal, wo abseits einer einzigen Straße keine Autos fahren, wo anstelle von Traktoren Ochsenwagen und Pferdefuhrwerke ihre Arbeit tun, da würde sogar ich gerne – so wie Einheimische und auch viele Touristen – auf einem Pferderücken dieses Tal erleben.
Wir reiten stattdessen auf Eseln. Auf Drahteseln. Unser Führer ist Kubaner und spricht ausgezeichnet deutsch. Er wurde als junger Mann nach Dresden geschickt um Chemie zu studieren. Als die Mauer fiel, kam er wieder zurück an den Ort, den er liebt. Mehr als drei Stunden radeln wir mit ihm über Stock und Stein durch diese stille „Kulturlandschaft der Menschheit“ (UNESCO) mit Bergen, welche die Einheimischen so passend Elefantenrücken nennen, mit Palmen, die es nur hier gibt, durch Tabakfelder und vorbei an Kaffeeblüten. Wir halten bei einer alten Dame, die ihren eigenen kleinen botanischen Garten pflegt und so gerne reden möchte (dafür reicht unser Spanisch nicht), er zeigt uns besondere Blüten und Früchte, mit denen er als Kind gespielt hat, so wie wir mit Kastanien, er führt uns an eine Stelle, wo man die Felsmalerei Mural de la Prehistoria sehen kann ohne Eintritt zu bezahlen, und er kennt die besten Aussichts- und Rastplätze.
Kein Wunder, dass wir irgend wann derartig müde sind, dass wir nur noch heim in unser kühles Zimmer wollen. Dort gibt es wieder frischen Saft und auch am zweiten Abend sind wir total begeistert von den Kochkünsten unserer Gastgeberin, deren Produkte ihr Mann auf der Terrasse zwischen den beiden Häuschen serviert. Die Nächte sind so angenehm lau! Noch ein bisschen mehr Spanischkenntnisse wären allerdings schön gewesen.
Tipp für Senioren oder andere, die es gerne ein bisschen gemütlicher mögen: Wenn du Lust auf einen privat geführten Spaziergang, eine Radfahrt oder einen Ausritt hast, möchte ich dir Nelson empfehlen. Man kann ihn über Weltweit wandern stundenweise buchen oder man kann mich fragen. 🙂
Ja, das war eine Radtour! Wunderschön. Nelson, unser Führer, konnte uns sehr viel Interessantes erzählen, da er sehr gut deutsch sprach. Zwischendurch machte er immer wieder Pausen, da er viel lieber wanderte als mit dem Rad fuhr. Er ist nämlich auch ein Führer der Organisation „Weltweit wandern“. Nur zu empfehlen.
Hach, auf dem Bild schaue ich ja ziemlich mutig drein. Dabei fand ich diese „Brücke“ überhaupt nicht prickelnd. War froh, dass unser Guide die Räder ans andere Ufer brachte und Händchen hielt.
und noch …..