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Vulgär im Winterpalais

Zu einer Wienreise, die länger als zwei Tage dauert, gehört üblicherweise auch ein Besuch im Belvedere. Und das ist gut so. Ich finde, es ist ein wunderschönes Schloss.

Selbst unter meinen Bekannten in Wien war aber das Winterpalais des Prinzen Eugen von Savoyen eher unbekannt. Kein Wunder, es ist erst seit ein paar Jahren der Öffentlichkeit zugänglich. Vorher haben dort Beamte des Finanzministeriums gearbeitet. Nobel, nobel kann ich nur sagen. Dabei muss man aufpassen, dass man nicht versehentlich am Eingang in der kleinen Himmelpfortgasse (Nebenstraße der Kärntnerstraße) vorbei geht. Dann aber kommt das erste große Boah – schon der Aufgang ist sehenswert.

Ich bin ja eher zufällig da hingekommen. Der Titel einer Ausstellung hat mich gereizt: „Vulgär?“ Grenzwertige Mode, für die ich eher den Begriff geschmacklos als vulgär verwenden würde. Aber vulgär ist ein schöneres Wort. Und in den jeweiligen Räumen findet man auch Texte, die sich mit dem Wort und seinen Bezug zur Ausstellung beschäftigen . Ich fand nicht nur die Kleidungsstücke selbst spannend, sondern auch die Kompositionen. Da waren extrem geschnittene Kleider aus früheren Jahrhunderten neben Modellen von aktuellen Designern, deren Namen jeder kennt: John Galliano, Pam Hogg, Charles James, Christian Lacroix, Louis Vuitton oder Vivienne Westwood. Fast alle irgendwie zu groß, zu schrill, zu weit ausgeschnitten, zu anzüglich. Zu groß und zu schwer leider auch das Buch zur Ausstellung. Und leider war fotografieren verboten. Mein Handy hat sich da wohl selbstständig gemacht und hat irgendwie aus der Tasche heraus geklickt. Ungehorsames Ding!

Bei Wikipedia habe ich gerade gelesen, dass das Finanzministerium die Räume wieder zurück haben will. Ich hoffe, das stimmt nicht. Für alle Fälle sollte man aber möglichst bald vorbei schauen. Ich würde nächstes Mal wohl an einem Samstag hin gehen und an der Führung teilnehmen.

Link: Winterpalais

Wenn man ein berühmter Blogger ist, darf man sogar ein Video machen.

 

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