Es gibt ein Leben vor dem Tod

Reisen und Anderes
Älter! (Weiser? Oder nur aua?) Mallorca Reisen Vergessen zuzuordnen

Suchen – Finden – Vergessen

busbahnhof

Mallorca öffentlich zu bereisen ist ganz leicht, erklärt mir die Tochter meiner Gastgeberin. Man fährt zum Playa Espana und von dort fahren alle Busse und Züge los. Da es doch einige Buslinien gibt, stelle ich mir einen riesigen Platz vor, voller Busse und Schienen… oder so in der Art. Prompt versäume ich die Haltestelle, merke es irgendwann und muss zurück fahren. Es ist ein hübscher Platz, aber der Trubel hält sich in Grenzen und stadtauswärts beginnt ein langgezogener Park. In beiden Richtungen fahren zwar viele Busse, aber es handelt sich ausschließlich um Lokalverkehr.

Es vergeht ziemlich viel Zeit, in der ich von der einen zur anderen Straßenseite irre und schon fast die Hoffnung aufgeben wollte, bis ich es merke:  Das vermeintliche Werbeplakat für irgend etwas zeigt den Abgang zum unterirdischen Bus- und Zugbahnhof an und der hübsche große Park ist der Deckel darauf. Klar hätte man das sehen können, aber ich habe einfach nicht in Erwägung gezogen, Busse unterirdisch zu suchen.

Was mich dann aber sehr nachdenklich gemacht hat: Nachdem ich mit der Rolltreppe unten angekommen war, wusste ich, dass ich das alles schon einmal gesehen hatte, dass ich da schon einmal war.  Ich komme einfach nicht dahinter, wann das gewesen sein könnte und wohin ich da gefahren wäre. Wenn man sechzig ist, hat man schon manchen Urlaub, manche Reise hinter sich, sensationelle merkt man sich, unaufgeregte Badeurlaube rutschen ins Vergessen, wie so manches andere im Leben. Aber dass ich überhaupt keinen Plan habe, wann ich an diesem Bahnhof gewesen sein könnte, dass ich ihn sogar fast nicht mehr gefunden habe – das beschäftigt mich sehr. Besonders weil Alzheimer in der Öffentlichkeit immer mehr thematisiert wird und weil die Diagnose schrecklich sein muss. Oje.

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